Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan03: Hinter der Fassade

Eine rote Scheibe flankiert das Institut Français

Wo beginnt die Architektur? Die architekturverändernde Kunstinstallation des französischen Künstlers Christophe Cuzin bildet die Hauptfassade des Institut Français in Originalgröße nach. Das Objekt, ein Metallrahmen, der mit Kunststoffplatten bezogen und in monochromes rot getaucht ist, steht schräg gegen das Gebäude gelehnt und löst die dreidimensionale kubische Fassade, des von Wilhelm Riphan 1953 entworfenen Gebäudes auf.

Auf Proportionen von Öffnung und Fläche reduziert, mit Farbe verfremdet, macht die Konstruktion den Klassiker der Kölner Baugeschichte auf einfache Weise erlebbar und nachvollziehbar. Zumindest dessen Hauptfassade. Alles weitere bleibt für den Rezipienten verschlüsselt. Erklärungen oder Erläuterungen, Zeichnungen oder Modelle und seien Sie auch noch so klein fehlen, schade.

Christophe Cuzin wurde 1956 geboren, lebt und arbeitet in Paris. Alle seine Arbeiten entwickeln sich anhand eines vorgegebenen Objektes, indem Farbe, Licht, Architektur, Volumen in einen Dialog treten. So auch in der zweiten Installation im Vortragssaal des Institutes. Hier präsentierte der Künstler weitere Fassadenversatzstücke in bunten Farben. Bestehende Ansichten des Institut Français wurden volumenlos in einem kleineren Maßstab reproduziert und vor die weißen Wänden des Saals geschichtet. Leider lassen sich auch hier neue formale Bezüge nur erahnen.

Barbara Schlei
Redaktion

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Signalfarbe am Sachsenring

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Vorgestellte und hinterlüftete

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In kleinem Maßstab reproduzierte Fassadenelemente