Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

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Förderpreis 2002 für junge Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen

Ende letzte Jahres wurde der Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler verliehen. Dreizehen Künstler und eine Künstlergruppe sind die Gewinner des mit jeweils 5000 € dotierten Förderpreises 2002. Für ihre künstlerische Arbeit gefördert werden je zwei Preisträgerinnen oder Preisträger – im Alter zwischen 26 und 39 Jahren – in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik, Film, Theater, Architektur und Medienkunst. Sie werden in sieben Kategorien jeweils von einer Fachjury vergeben.

Die Architekturpreise erhielten die Köln-Aachener Architektengemeinschaft Susanne Fritzer/Eva-Maria Pape sowie der in Köln lebende Architekt Andreas Kriege. Mit den Preisträgern werden junge Büros ausgezeichnet, die sich durch „innovative Lösungen“ und „eine präzise Durchdringung der Bauaufgabe“ auszeichnen. Keine leichte Aufgabe für die Jury, denn welche Architekten können mit 39 Jahren schon große Bauprojekte nachweisen?

So zeugen vor allem die Texte zu städtebaulichen Planungen von Andreas Kriege, Jahrgang 1971, von einer „außerordentlichen Beobachtungsgabe“. Kriege begreift die Stadt als Organismus mit autonomen, austauschbaren Einzelteilen und lehnt sich damit auch an neuste Stadtstudien aus dem Büro Koolhaas an. Unter der Prämisse „Stadt sind Städte in der Stadt“ entwickelt er mit formal klarer Struktur, Funktionseinheiten für den Verschiebebahnhof Köln-Nippes und Wohninseln für das Ruhrgebiet. Und spätestens beim Blick auf die ästhetischen Modellreliefs scheint der Begriff „Stadtbaukunst“ gerechtfertigt.

Die seit 2000 bestehende Projektpartnerschaft der Architektinnen Fritzer und Pape, hingegen kann bereits mit realisierten Bauten aufwarten. Derzeit in der Planung befindet sich ein außergewöhnliches Projekt für die RWTH Aachen. Konzeptioniert wird das Ergebnis eines Wettbewerbs, der mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde: Ein Information- und Service- Zentrum für Studierende, nach seiner äußern Form „Super C“ genannt. „Der Entwurf setzte ein prägnantes Zeichen und formuliert auf eindringliche Weise den städtischen Raum.“ Ein weit auskragendes konstruktivistisch anmutendes Dach überfängt einen leicht ansteigenden Platz der den Studierenden einen bühnenartigen Vorplatz bietet. Galerien hinter transparenter Fassade öffnen das Gebäude zur Stadt. Innovativ soll auch die Energieversorgung werden, eine 2,5 km lange Erdsonde befindet sich bereits in der Realisierung.

Minister Dr. Vesper unterstrich bei der Verleihung in der K21 Kunstsammlung NRW die wichtige Rolle, die gerade jungen Künstlerinnen und Künstlern in der Gesellschaft zukommt. Die Ehrung wird seit 1957 jährlich von der Landesregierung vergeben und unterstützt den künstlerischen Nachwuchs. bs

Leider gibt es keine Ausstellung, wohingegen die Broschüre über die Preisträgerinnen und Preisträger uneingeschränkt zu empfehlen ist. Telefon 0180-3100 110.