Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Stadtrandreisen 2002

Alternative Streifzüge durch Köln und Umgebung – für all diejenigen, die die klassischen Sightseeing-Touren schon hinter sich haben.

Wer die etablierten Ausflugslandschaften in Köln und Umgebung schon kennt, oder sich nur mäßig dafür interessiert, findet Alternativen beim „Büro für Städtereisen“. Veranstaltet werden ein- und mehrtägige Wanderungen und Radtouren zu den Plätzen unserer Ballungsgebiete, die eigentlich niemand besuchen würde. Ziele der Reisen sind die „Unorte“, die noch nicht vorgedachten und analysierten Freiräume, an denen noch niemand gestaltend eingegriffen hat.

Exkursionen zu Brachflächen und Siedlungen aller Art stehen auf den Programmen: Parkplätze, Abrissszenarien, Baggerseen, Gärten, Autobahnen, Schulen, Häfen, Asylantenheime, Gleistrassen, Manöverplätze, Flughäfen, Tunnel, Trampelpfade, Flußauen und Deponien erzeugen ein Stadtgefüge der neuen Art.

Den Veranstaltern geht es darum, einen Kulturkreiswechsel vor der eigenen Haustür zu initiieren, dabei das bekannte Image der Stadt zu relativieren und „eine Wirklichkeit neben den prominenten Bauwerken und Verkehrswegen zu erschließen“. Das Klientel der Mitreisenden ist vielschichtig und reicht vom Heimatforscher bis zum Architekten, vom Stadtplaner bis zum Fotografen.

Nach sehr erfolgreiche Touren im letzte Sommer, als der Kölner Norden oder die „Schääl Sick“ von Poll bis Ostheim erschlossen wurden, stehen dieses Jahr der Kölner Süden und das Ruhrgebiet auf dem Programm. Für den Fall, dass Köln und das Ruhrgebiet schon ausgebucht sind … auch Paris soll ja ganz schön sein, jenseits von Eiffelturms und Notre-Dame, versteht sich. bs