Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Bauen unter Aufsicht

Eine Webcam dokumentiert den Baufortschritt des RZVK-Gebäudes im 15 Minutentakt.

Bisher ist auf der Baustelle der Rheinischen Zusatzversorgungskasse am Ottoplatz in Deutz nur ein großer Ring aus Stahlspundwänden zu sehen. Er markiert die für die Fundamente des Reuleaux- Hochhauses vorgesehene Fläche. Der Bau des Hochhauses kann Schritt für Schritt im Internet verfolgt werden.

Unbestritten liegt das größte Potenzial für den Kölner Hochhausbau im Rechtsrheinischen. Auf der „Schäl Sick“ bieten die großen aufgelassenen Industriebrachen in Deutz, Kalk und Mühlheim und die beiden Häfen viel Platz für eine großflächige Erweiterung der City. In kaum einem anderen Stadtteil wird so rege gebaut wie in Deutz.

Noch sind die drei projektierten Hochhäuser im Areal des ICE Terminals Zukunftsmusik – der vierte Hochhausneubau zwischen Hermann-Pünder-Straße und der Rampe zur Hohenzollernbrücke lugt jedoch bereits aus der Baugrube.

Für die gesamte Blockrandbebauung des Areals am Ottoplatz ist nach einem gewonnenen Wettbewerb von 1992 das Kölner Büro Gatermann und Schossig, verantwortlich. Das städtebauliche Konzept sieht ein Schließen des Blocks entlang der historischen Bahnlinie vor. Der dabei entstehende parkartige Blockinnenbereich wird öffentlich begehbar sein und eine kurze Verbindung vom Deutzer Bahnhof zum Rhein bieten. Unter Betrachtung des städtebaulichen Umfelds und der zukünftigen Entwicklung des rechtsrheinischen Köln schlugen die Architekten ein Hochhaus an der Spitze des zweiten Bauabschnitts vor. Zielsetzung des Entwurfs ist die Korrespondenz zum bestehenden Fordhochhaus, eine stärkere Fassung des Ottoplatzes und darüber hinaus eine Ensemblewirkung mit bereits vorhandenen und geplanten Hochhäusern in Deutz zu erreichen.

Nachdem 1995 das „Horion Haus“ östlich des Hyatt-Hotels für den Landschaftsverband Rheinland fertig gestellt wurde, investiert die Rheinische Zusatzversorgungskasse nun in den zweiten und dritten Bauabschnitt. Für den siebengeschossigen Sockelbau im Süden des Areals – „Horion II genannt – laufen die Bauarbeiten seit Sommer 2001.

Nach einen Ratsbeschluss im September letzten Jahres soll nun auch der Turm gebaut werden: auf knappe 90 Meter, um entscheidende 16 Meter reduziert. Ursprünglich sah der Entwurf des Kölner Büros einen 106 Meter hohen Turm mit Reuleaux-Grundriss, eine Art abgerundetes Dreieck, benannt nach dem Mathemathiker Franz Reuleaux vor, dessen ausgewogene Proportion überzeugten. Zurzeit läßt sich nur erahnen, wo bis 2004 der Turm wachsen wird. bs