Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Landschaftsarchitektentag in Köln

Thema des Landschaftsarchitektentags am 8.11. in der Messe Köln: Die nordrhein-westfälischen Regionalen.

Thema des Landschaftsarchitektentags am 8.11. in der Messe Köln waren die nordrhein-westfälischen Regionalen, auf denen sich seit 2000 alle zwei Jahre ein Landschaftsraum präsentiert.

Die Landesregierung fördert mit diesem Instrument die Bildung eines regionsspezifischen Profils, das zur Konkurrenzfähigkeit in einem schrankenlosen Europa beitragen soll. Aus Kölner Sicht von Interesse waren die Vorträge vor allem auch im Hinblick auf die Bewerbung der Regio Rheinland um die Regionalen 2008 oder 2010.

Schlecht scheint es um die Bewerbung der Regio Rheinland nicht zu stehen. Denn für die Regionalen 2008 und 2010 gibt es nur zwei Bewerber, neben dem Rheinland mit den Städten Köln, Bonn, Leverkusen und den Kreisen Erftkreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Oberbergischem Kreis nur noch die deutsch-belgisch-niederländische Euregio um Aachen. Falls es der Regio gelingt, der Landesregierung das Konzept und dessen Bedeutung für Land und Region zu vermitteln, so wird hier zum Ende des Jahrzehnts eine Ausstellung stattfinden. Simon Hubacher, Mitglied der Vorbereitungsgruppe, erklärte auf Rückfrage, dass die Bewerbung Ende Oktober dem Stadtentwicklungsminister Dr. M. Vesper im Messeturm übergeben wurde. Derzeit würden beide Konzepte geprüft, mit einer Entscheidung rechnet Hubacher im Frühjahr 2002. Während die Aachener schon eine Sammlung mit konkreten Projekten vorgelegt haben, will die Regio Rheinland erst im nächsten Sommer mit einem breiten Projektaufruf an die Öffentlichkeit herantreten. Wie könnte ein gemeinsames Bild für eine Region aussehen, die aus so unterschiedlichen Städte wie Bonn und Leverkusen, Brühl und Wesseling und nicht zuletzt der Großstadt Köln besteht? Genug Stoff für intensive Diskussionen …

Auf dem Architektentag gab Prof. Kunibert Wachten von der RWTH Aachen einen Überblick über die Erkenntnisse, die sich aus der Betrachtung der bisherigen Regionalausstellungen (Internationale Bauausstellung Emscherpark 1998 und Regionale Ostwestfalen-Lippe 2000) sowie aus dem Planungsstand der zukünftigen Ausstellungen (Euroga 2002+ um Düsseldorf, Links und rechts der Ems 2004 und Bergisches Städtedreieck 2006) gewinnen lassen. Die glaubwürdige Entwicklung eines eigenständigen regionalen Profils ist seiner Ansicht nach nur auf der Basis eines regionstypischen Themas möglich. Weniger in den immer ähnlicher werdenden Städten, sondern vor allem in der Landschaft seien einprägsame Bezugsorte zu finden, sagte Wachten mit Blick auf die anwesenden Landschaftsplaner. Und einprägsamen Bilder brauche man, um die Bevölkerung zur Teilnahme an den Regionalen zu animieren. Er warnte vor einer zunehmenden Austauschbarkeit durch immergleiche Projekte, denen lediglich aus Förderungsgründen nachträglich der Regionale-Mantel übergestreift werde. Und gerade hier machte Wachten noch Defizite bei der Bewerbung „Brückenschläge“ der

Region Köln/Bonn und ihren Nachbarn aus (Infos unter https://www.regio-rheinland.de). Dieser sei es bislang nicht gelungen, ein regionales Bild zu entwickeln, das zu einer Erkennbarkeit der ganzen Region beiträgt und aus dem sich Einzelprojekte sinnvoll ableiten lassen.

Stephan Willinger