Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

»Ohne einen Glaspalast ist das Leben eine Last«

Der neu initiierte Architektenstammtisch des Museums für Angewandte Kunst diskutiert Bruno Tauts Glasbaukasten DANDANAH von 1920

Der neu initiierte Architektenstammtisch des Museums für Angewandte Kunst diskutiert Bruno Tauts Glasbaukasten DANDANAH von 1920

Das Museum für Angewandte Kunst und der Bund Deutscher Architekten laden am 29.08.2001 um 19.30 Uhr zum ersten Kölner Architektenstammtisch in das Museum für Angewandte Kunst ein.

Anlaß für die Initiierung dieses in Zukunft regelmäßig stattfindenden Stammtisches ist der Wunsch, den Kölner Architektinnen und Architekten ein Forum zum Informationsaustausch anzubieten.

Thema des ersten Zusammentreffens ist Bruno Tauts Glasbaukasten Dandanah.

Das Museum für Angewandte Kunst hat die einzigartige Gelegenheit, den von Taut in Jahre 1920 gestalteten Glasbaukasten zu erwerben und ruft deshalb die Kölner Architektenschaft zu einer Spendenaktion auf.

Dieser seltene, als Lernspiel konzipierte Baukasten, der aus 62 unterschiedlich geformten Steinen aus blauem, rotem, gelbem, grünem und weißem Gußglas besteht, visualisiert Tauts um das Thema des Kristallhauses kreisende Architekturvisionen als 1:1 Exponat.

Die verschiedenfarbigen Grundformen Würfel, Kugel, Dreiecksprisma, länglicher Quader und Sechseckprisma lassen sich zu Dach- und Säulentragwerkskonstruktionen zusammensetzen.

Spielerisch entstehen kristalline Architekturformen, die im Kleinen Tauts Auseinandersetzung mit Paul Scheerbarts Schrift zur Glasarchitektur* erfahrbar machen.

Während Tauts legendärer Glaspavillon der Kölner Werkbundausstellung von 1914, der Nachwelt nicht erhalten blieb (s. Abb. unten), besteht nun die Chance, mit Tauts Glasbaukasten ein Ausstellungsstück für Köln zu gewinnen, das auf dieses wichtige architekturgeschichtliche Kapitel hinweist.

Am Abend des Architektenstammtisches gibt es die Gelegenheit des Glasbaukasten aus nächster Nähe zu besichtigen.