Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Eine Adresse für die FH

Wettbewerb für Teilneubau entschieden

kister scheithauer gross architekten gewinnen zusammen mit ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten den städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb für den Teilneubau des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ) der FH Köln-Deutz.

Kölns Baudezernent Franz-Josef Höing lobt am Entwurf, der ohne „modische Allüren“ auskomme, die klare Gliederung des „wohlproportionierten Campus“. Kister habe nicht nur einen durchdachten Plan für die Hochschule vorgelegt, sondern, so Höing, „ein Konzept für die Stadt gemacht“ (Kölnische Rundschau, 6.11.12). Und auch Juryvorsitzender Prof. Albert Speer sieht den Reiz des Entwurfs darin, dass er der FH „eine Adresse“ gebe. Johannes Kister selbst bezeichnet die Grundidee seiner Planung als „Kern und Mantel“. Als der Entwurf mit dem größten Freiraum konnte er sich bei der Fachjury am besten durchsetzen.

Das Ziel …

… des zweistufig beschränkten Wettbewerbes war es, den Fachhochschulstandort zukunftsweisender und attraktiver zu gestalten. Dabei war es Bedingung, die bereits sanierten Altbauten der Fakultäten Architektur, Bauingenieurwesen und Umwelttechnik aus den 1960er Jahren sowie das Gebäude der Hochschulbibliothek zu erhalten. Die Mensa und Hallenbauten sollten hingegen durch Neubauten ersetzt werden. In Größen ausgedrückt: Insgesamt sollen auf einer Fläche von ca. 13 ha ca. 44 500 m² Nutzfläche neu geschaffen werden, die Flächen in rückzubauenden Altbauten (ca. 47 000 m²) ersetzen. „Im Rahmen des Wettbewerbs werden letztendlich städtebauliche Entwürfe enwickelt, die aufzeigen, wie im Zusammenwirken des IWZ mit seiner Umgebung in Deutz ein unverkennbares Quartier, in einer städtebaulich verträglichen Dichte entstehen kann“ erklärt der Auslobungstext.

Die Jury …

… bestand unter anderem aus Prof. Jörg Aldinger, Prof. Amandus Sattler, Prof. Albert Speer (Vorsitz), Barbara Moritz sowie Jürgen Roters und entschied sich am 5. November 2012 aus unter 36 städtebaulichen Entwürfen für folgende Platzierungen mit Preisgeldern von rund 95.000 Euro.

  • 1. Preis
    Architekten: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (Köln, Leipzig) Landschaftsarchitekten: ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten (Berlin, Solingen)

 

  • 2. Preis
    Architekten: Ferdinand Heide (Frankfurt/Main)
    Landschaftsarchitekten: TOPOS ( Berlin)

 

 

  • 3. Preis
    Architekten: Schuster Architekten (Düsseldorf)
    Landschaftsarchitekten: nsp landschaftsarchitekten stadtplaner – Christoph Schonhoff bdla/dwb (Hannover)

 

 

Schön zu wissen ist es, dass noch zwei weitere Kölner Büros unter den Erstplatzierten waren: Schilling Architekten (2. Anerkennung) und auch das Büro Lepel & Lepel (2. Phase).

Der Entwurf …

… von kister scheithauer gross ist klar strukturiert: In der Mitte der Planung steht ein grüner Platz, um den herum sich das „akademische Viertel“ mit seinen Fakultätsbauten, mit Mensa und Bibliothek ausbreitet, bis es sich an seinen Außenrändern mit dem umliegenden Stadtraum vernetzt. „Der Campusplatz wird als unbebauter zentraler Freiraum verstanden, um den herum alle Fakultäten sichtbar und fußläufig vernetzt sind. Mensa und Bibliothek besetzen jeweils eine Platzseite des Freiraums. Der Kernbereich der Hochschule ist umgeben von einem grünen Ring, der hilft, Raumkanten und Vernetzungen aufzuzeigen solange ergänzende Funktionen noch nicht entstanden sind. Der grüne Ring wird als Schwelle zur Stadt betrachtet und ist gleichzeitig für die Mantelbebauung Adresse und Anknüpfungspunkt“ so der Erläuterungstext von KSG.

Die Realisierung …

… könnte in mehrere Phasen gegliedert werden, um die Beeinträchtigungen auf den laufenden Universitätsbetrieb möglichst gering zu halten. Der Kölner BLB-Niederlassungsleiter Dr. Martin Brans würdigt in der Kölnischen Rundschau diese Möglichkeit der modularen Umsetzung. Zunächst soll auf dem Gelände des Parkplatzes an der Bibliothek ein neues Parkhaus mit bis zu 700 Stellplätzen und daneben ein Neubau errichtet werden, in dem der IT- und der Technikbereich Platz finden. Anschließend entsteht auf der Freifläche östlich neben dem Gebäude der Fakultät für Architektur im Norden ein neues Hörsaalzentrum. Südlich davon sind die neue Mensa und ein Verwaltungsbau geplant. Das städtebauliche Modell bildet das Grundgerüst der Bebauung. Die Architektur der Gebäude wird nun in weiteren Qualifizierungsverfahren entwickelt, bevor in zwei Jahren die Umsetzung beginnt.

Natalie Bräuninger

1. Preis: KSG

1. Preis: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (Köln, Leipzig), ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten (Berlin, Solingen)

1. Preis: KSG 02

Die Fachhochschule Köln wird grüner: Bei der Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbes für den Neubau des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ) konnte sich der Vorschlag mit viel Freiraum durchsetzen.

2. Preis: Heide

2. Preis: Ferdinand Heide (Frankfurt/Main) mit den Landschaftsarchitekten von TOPOS (Berlin)

2. Preis: Heide 02

2. Preis

3. Preis: Schuster

3. Preis: Schuster Architekten (Düsseldorf), nsp landschaftsarchitekten stadtplaner – Christoph Schonhoff bdla/dwb (Hannover)

3. Preis: Schuster 02

3. Preis