Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Neues vom Offenbachplatz IV

Die Informations-Offensive

Von Oper und Offenbachplatz ist derzeit nicht viel zu sehen: Drei Etagen Baucontainer verstellen den Blick von der Nord-Süd-Fahrt auf das Riphahn-Ensemble, ringsherum hohe Bauzäune und Sicherheitspersonal. Doch die Bühnen der Stadt Köln und das Büro HPP möchten nicht im Verborgenen arbeiten, sondern suchen ganz bewusst den Kontakt zur Öffentlichkeit. Um dem großen Informationsbedürfnis zur Neugestaltung des Opernquartiers gerecht zu werden reichte offenbar die eigens eingerichtete homepage nicht aus. Schauspiel, Stadt und Architekten setzten hier auf persönliche Begegnungen und entschieden sich für die Dauer der Baumaßnahmen (wohl bis 2015) eine Infobox einzurichten.

Kulturdezernent Georg Quander eröffnete am 1. Oktober einen schlichten dunkelgrauen Container an der Nordseite des Offenbachplatzes. Weit weniger spektakulär als die rote Mutter aller Infoboxen auf dem Potsdamer Platz steht im Schaufenster zur Glockengasse ein Modell des Riphahn-Ensembles im Maßstab 1:200 so wie es in Zukunft saniert und modernisiert erscheinen wird. In einem weiteren Schaufenster läuft ein 2 ½ minütiger Film (auch auf der homepage zu finden), der die Planungen am Computermodell erläutert. Viel wichtiger ist es jedoch, dass dort während der Öffnungszeiten Mitarbeiter der Bühnen der Stadt Köln sitzen werden, um Fragen zu beantworten und Sorgen anzuhören. Angesprochen werden sollen mit dem Angebot der Infobox nicht nur Touristen und Theatergemeinde, sondern insbesondere auch die Anwohner, die in den nächsten Monaten, wenn die Abbruch- und Abtragungsmaßnahmen beginnen werden, mit verstärktem LKW-Verkehr rechnen müssen. Welche Regelung dafür vorgesehen ist und wie das Problem mit dem Rosenmontagszug gelöst wurde, kann man auch in der Infobox erfahren.

Dass die Projektbeteiligten hier den direkten und persönlichen Kontakt mit der Öffentlichkeit suchen ist ihnen hoch anzurechnen, das ist nicht selbstverständlich. Nach den kontroversen Planungen, Wettbewerb, Bürgerbegehren und Kursänderung haben viele vielleicht auch das Vertrauen in das Gelingen der Sanierung verloren, jetzt bietet sich jedem die Gelegenheit, sich tagesaktuell über das Geschehen hinter dem Bauzaun zu informieren.

Die Info-Box hat ab 1. Oktober dienstags bis freitags von 13 Uhr bis 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Uta Winterhager

 

Ganz schlicht aber gut ausgeschildert steht die Infobox in der Glockengassse.

Foto: Uta Winterhager

Viel sehen kann man drei Monate nach der Schlüsselübergabe an die Architekten von außen nicht mehr. Wenn es richtig losgeht, werden in der Infobox außer dem Film auch Bilder zum Tagesgeschehen auf der Baustelle gezeigt.

Foto: Uta Winterhager

Das Modell des Riphahn-Ensembles ist auch durch das Schaufenster zu sehen, wenn die Infobox geschlossen ist.

Foto: Uta Winterhager