Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Köln und die Welt

Architekturjahr und Ländermonate im MAKK

Der Frühling ist noch unschlüssig, und doch: mit den längeren Tagen bricht man gerne auf zu neuen Ufern. In Köln hat man es gut, da kann man wählen, ob man selbst reisen oder lieber andere zu sich kommen lässt. Im zweiten Fall reicht es zum Beispiel, die Anreise zum MAKK zu bewältigen und schon hat man die Wahl zwischen den Niederlanden, Türkei, Italien und China: diesen Zielen sind die Ländermonate des Architekturjahres im MAKK gewidmet, die in Zusammenarbeit mit dem HdAK konzipiert wurden.

„Leichtigkeit und Vergänglichkeit“ – dafür stehen nach Ansicht führender Kölner Architekturbüros die Niederlande. Das ergab eine nicht-repräsentative Blitzumfrage zum Start der Holland-Reihe im MAKK, die zum Beispiel Gelegenheit gab, bei einem Vortrag von Francine Houben die Arbeit und Arbeitsweise ihres Büros mecanoo architecten kennen zu lernen. „Crossing borders“ ist das Stichwort, das insgesamt den Schlüssel zur Architektur „nl“ liefert: Innenraum- und Landschaftsgestaltung, Sanierung und Restaurierung, Stadtplanung, Architektur und Verkehrsplanung finden nicht in getrennten Nischen statt, sondern gehen Hand in Hand – hier seien allein die großartigen Bibliotheken für Delft und Birmingham genannt, um zu illustrieren, dass dies ein sehr fruchtbares Konzept ist.

Wie die „Elefantenkäfigmethode“ funktioniert, wird am 24. April beim Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsseminar zum Thema „Bauen im Bestand“ erläutert – über einen aufklärenden Hinweis an die Redaktion wären wir dankbar. Dann nämlich wird ein Abgesandter des „Elefantenkäfigs“, eines bereits am 12. April unter Anwendung einer angeblich revolutionären Methode durchgeführten Workshops, von dessen Resultaten berichten. Bei der eintägigen Veranstaltung „Bauen im Bestand“ sollen sich deutsche und niederländische Unternehmen kennen lernen und einen Informations- und Erfahrungsaustausch beginnen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich.

Im Vortragssaal des MAKK ist noch bis zum 30. April die Ausstellung Stadt-Design.nl über die Gestaltung niederländischer Städte zu sehen – allerdings muss man am Empfang nach dem Schlüssel fragen. Alternativ kann man die Inhalte auch auf der Webseite stadt-design.nl abrufen.

Ebenfalls am 24. April kann man unter dem Titel „Cumulus – Die Schichten in der Architektur“ in der Reihe architectural tuesday in der FH seine Niederlande-Kenntnisse vertiefen: Annette Marx stellt ihr in Eindhoven ansässiges Architekturbüro „Marx & Steketee“ vor. Das vielfach verzahnte Ineinandergreifen aller Ebenen zwischen Stadtbau- und Innenraumplanung vergleicht sie mit den Schichten der Cumulus-Wolke, der typischen „Schäfchenwolke“. Was damit gemeint ist, erfährt man um 19:00 Uhr im Foyer des Altbaus IWZ der FH Deutz.

Im Mai folgt die Türkei und im Juni Italien: Der Technisch-Polytechnische Verein in Ankara TP.RDIA zeigt in Kooperation mit dem MAKK die Ausstellung „Großväter und Enkelkinder“. Am 18. Mai beginnt um 9 Uhr ein Symposium, die Ausstellungseröffnung ist um 17 Uhr. Die Schau berücksichtigt besonders den Einfluß Deutschland in der Türkei von den Gründerjahren bis heute. Vom 30. Mai bis 30. Juni 2012 bringt das Italienische Kulturinstitut im MAKK die Ausstellung „Architettura in con/corso. Qualità Italia“ – „Architektur im Wettbewerb. Qualität in Italien“. Das detaillierte Vortragsprogramm erscheint im Mai.

Das Architekturjahr macht im Juli und August Sommerpause. Im Spätsommer schließlich geht es auf eine weite Reise: „Architekturfotografie made in China“ lautet der Titel einer Ausstellung im MAKK vom 1. September bis 25. November 2012, die anlässlich des China-Jahrs 2012 in Nordrhein-Westfalen und in Kooperation mit der Internationalen Photoszene Köln e.V. (IPK) stattfindet.

Und wer das „Durchpustgefühl“, von dem die Niederländer gerne reden, dann doch lieber nicht nur im Kopf, sondern rundum erleben möchte, dem seien zwei Architekturreisen unserer Guiding Architects Netzwerkpartner ans Herz gelegt. Die renommierte Publizistin Anneke Bokern führt am 23.06. durch den neu angelegten Amsterdamer Stadtteil IJburgWeitere Informationen

Und was die Dänen anders machen, das erfährt man auf einer Kopenhagen-Reise vom 14. bis zum 17. Juni. – Weitere Informationen

Expo Stadt-Design.NL

5. April bis 29.April 2012

Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK)

An der Rechtschule, 50667 Köln

Weitere Infos zum architectural tuesday

Bauen im Bestand Anmeldung

Redaktion

koelnarchitektur.de

Die Bibliothek der Technischen Universität Delft von Mecanoo: Gebäude und Landschaftspark in Einem.

Foto: Christian Richters

Die schwimmenden Wohnhäuser auf dem Steigereiland in IJburg sind ein Ziel bei der Architekturexkursion nach Amsterdam in Juni.

Foto: Anneke Bokern

Auch Amsterdam baut die Gegend am Hauptbahnhof um, nach einem Entwurf von Benthem & Crouwel Architecten.

Foto: stadt-design.nl

Der Bijlmerpark in Amsterdam wurde nach einem Entwurf von Mecanoo neu angelegt. Nach dem Vorbild des Central Park in New York umranden die neuen Wohnhäuser mauerartig die Grünfläche. Grafik: stadt-design.nl

Im Zuge der städtebaulichen Erweiterung der Stadt Almere plant die Stadtverwaltung den Bau von 60.000 neuen Wohnungen und die Schaffung von 100.000 neuen Arbeitsplätzen. Dadurch wird Almere die fünft größte Stadt der Niederlande.

Studie von MVRDV