Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Bis 2011 alles fertig?

Im Rheinauhafen werden die Lücken geschlossen

Wer durch den Rheinauhafen schlendert, wird gemerkt haben, dass es hier noch einige Flächen gibt, die auf ihre zukünftigen Nutzer warten. Zwischen den Kranhäusern zum Beispiel oder aber am Yachthafen sind noch freie Baufelder. Die letzten vier Lücken können nun geschlossen werden – alle wurden nach europaweiter Ausschreibung verkauft. Über die Gestaltung entscheiden Wettbewerbsverfahren.

Baufeld 10: Bürogebäude von Gatermann + Schossig

Sieger für das Baufeld 10, das die Gesellschaft „Modernes Köln“ erworben hat, steht seit einigen Tagen nun fest: Nach Plänen von Gatermann + Schossig, welche ja schon den Bayenturm umgebaut und das „Kontor 19“ geplant haben, entsteht am Yachthafen (zwischen dem mittleren und südlichen Kranhaus) ein sechsgeschossiges Bürogebäude.

Projektleiter Holger Thor von Gatermann + Schossig erläutert: „Es handelt sich hierbei um ein reines Bürogebäude und wird wahrscheinlich nur einen Mieter haben. Die Verhandlungen laufen aber noch.“ Nach dem Wettbewerbsverfahren im August entschied man sich für eine vom B-Plan etwas abweichende Kubatur. Um die Technik – nicht wie bei vielen anderen Gebäuden im Rheinauhafen – sichtbar auf dem Dach zu haben, wurde diese „eingepackt“. „Denn vor allem von der Brücke aus hat man einen guten Blick auf die 5. Fassade der Gebäude“, so Thor weiter. Das Resultat wird ein viergeschossiger, mit 2 abgetreppten Staffelgeschossen versehener, zurückhaltender Baukörper sein. „Anders als beim ‚Kontor 19’ wollte hier der Bauherr eine manuelle Belüftung, das heißt Dreh- und Kippflügel sowie einen außen liegenden Sonnenschutz“, erläutert der Projektleiter. Durch an der Fassade vertikal angeordnete Streifen entsteht eine gewissen Tiefe – ähnlich dem Bild eines Barcodes in einer weiß/grauen Farbigkeit. Das 6 Meter tiefe und 66 Meter lange Bürogebäude wird im Erdgeschoss eine Ladennutzung haben. Ortwin Gönner, Geschäftsführer von „Modernes Köln“, beziffert das Investitionsvolumen auf etwas 20 Mio Euro (Quelle: Kölnische Rundschau, 17.09.2009)

Baufeld 24: Noch mehr Büros

Auch im Süden des Quartiers gibt es noch einen Nachzügler. Das Baufeld 24 befindet sich am nördlichen Ende des Siebengebirges, am Elisabeth-Treskow-Platz gelegen, gegenüber des Klinker-Baus von Prof. Ulrich Coersmeier. „Viele werden sich wahrscheinlich wundern, wenn dort plötzlich gebaut wird, denn bisher dient eine Sandfläche als Platzhalter“, so Michael Müller von der Günther Fischer Baubetreuung GmbH, der Grundstückseigentümergesellschaft. Auch hier wurde mit dem zukünftigen Nutzer noch nichts unterschrieben, die Verhandlungen laufen noch, wahrscheinlich bis Oktober diesen Jahres. Als Einfassung des Platzes sowie als Pendant zum Coersmeier-Gebäude ist ein klarer, einfacher, ruhig strukturierter Baukörper vorgesehen. Die fünf Geschosse (+ Staffelgeschoss) sollen in Nord-Süd-Richtung eher gläsern mit einer Pfosten-Riegel-Fassade und in Ost-West Richtung mit einer Naturstein-Lochfassade gestaltet werden. Die Haupterschließung erfolgt über eine Treppenanlage vom Platz aus. Zu den Zahlen: Auf 300 Quadratmetern Grundfläche entstehen 15.000 Quadratmeter Büros für ca. fünf Mio Euro.

Baufelder 4 und 6: Verfahren stehen noch aus

Die Gesellschaft für Stadtentwicklung, die an der gesamten Hafenentwicklung mit beteiligt war, hat auch die Baufelder 4 und 6 erworben. Die Ergebnisse der Gutachterverfahren stehen aber laut Kölnischer Rundschau noch aus. Vor allem als Logistikflächen der Kranhäuser mussten diese Baufelder noch frei bleiben. Da aber nun im nächsten Sommer auch das nördlichste Kranhaus fertig werden soll, können 2010 auch auf den letzten freien Flächen die Arbeiten beginnen.

Ob 2011 alles fertig sein wird? Wir bleiben optimistisch.

Natalie Bräuninger

ArchiPedes im Rheinauhafen

am 11.10.2009 zwischen 13.00 und 15.00 Uhr haben Sie wieder die Möglichkeit an einer geführten Tour durch den Rheinauhafen teilzunehmen. Weitere Infos unter:

Baufeld 10

In der Visualisierung von Gatermann + Schossig lässt sich die Kubatur und Fassade des neuen Bürogebäudes auf Baufeld 10 zwischen den beiden Kranhäusern gut ausmachen.

Baufeld 24 Tag

Der aktuelle Stand der Planungen auf Baufeld 24 ist in der Perspektive von Markus Wrede Architekten ablesbar.

Baufeld 24 Nacht

In Nord-Süd-Richtung gläsern gehalten, beleuchtet die Fassade den Elisabeth-Treskow-Platz.

(Die Perspektiven 2 + 3 wurden vom Büro Markus Wrede Architekten in Zusammenarbeit mit dem Büro HH-Vision erstellt. Bild 1 kommt vom Büro Gatermann + Schossig)