Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Mehr Durchblick für die Bauherren von Morgen

Neue Kinder-Workshops von JAS in Köln

„Der Platz ist eigentlich gut aber etwas grau und es gibt viel Müll… Da (zeigt auf das Fußballfeld mitten auf dem Offenbachplatz in seinem Modell) würde ich gerne Sport machen“ Basti erklärt bei der Abschlusspräsentation des Workshops „Platz machen“, auch was ihm an den Modellen seiner Workshopkollegen am besten gefallen hat: Viel Grün aus Stöckchen, Filz und Tannenzapfen, und vor allem die weithin sichtbaren Filterröhren, die das schmutzige Wasser im Brunnen wieder sauber machen. Schließlich ist der Brunnen das Herzstück des Platzes und soll auch zum spielen einladen.

Kinder zeigen, wie hier bei beim Workshops „Platz machen“, ihre eigenen Ideen zu Kölner Plätzen. Mit Hilfe von JAS e.V. lernen sie Schritt für Schritt, sie zu finden und auszudrücken.

Ziele

JAS (Jugend-Architektur-Stadt) e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der baukulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen. 2005 wurde er im Ruhrgebiet gegründet. Das Ziel der Arbeit ist, junge Menschen anzuregen, über Architektur, Design, Stadt und Landschaft nachzudenken – und diese aktiv mitzugestalten.

Den Mitgliedern von JAS geht es übrigens nicht darum, eine neue Generation von Architekten und Planern auszubilden.

Die Auseinandersetzung mit Baukultur und unserer gestalteten Umwelt soll ein ganz selbstverständlicher Teil der Allgemeinbildung werden.

Workshops und Theorie

Können Kinder ihre Lebensumgebung wirklich selbst mitgestalten? Welche Wünsche haben sie? Wie können sie ihre Stadt durchschauen?

Bei den Kursen von JAS gehen Mitarbeiter und Kinder meist anhand von konkreten Beispielen auch diesen Fragen nach. Die Eckpfeiler der Workshops: Wahrnehmen, Erkunden, Gestalten und Präsentieren helfen beim Einstieg in die vielschichtigen Themen.

Workshops und Praxis

Die Wahrnehmung mit allen Sinnen soll geschult und geschärft werden. Kleine „Tricks“ sind dabei oft hilfreich. Mal werden die Augen verbunden, mal sehen die Kinder durch ein Fenster im Karton nur einen Ausschnitt der Szenerie.

Wie fühlst du dich an diesem Ort? – Diese bei realen Planungen oft vernachlässigte Frage steht bei der Arbeit mit den Kindern immer im Vordergrund.

Das Ergebnis der Entwurfsarbeit kann dann auch schon mal eine Seilbahn für lästige Autos oder ein Fußballplatz vor der Oper sein.

Wenn die Kinder am Ende ihre Entwürfe erklären, lernen nicht nur sie selbst. Auch Erwachsene, und besonders (wir)Planer werden angeregt, lieb gewonnene Standpunkte zu überdenken.

Wer und was trägt JAS?

Getragen wird die Arbeit von JAS bisher durch Spenden und vor allem durch das Engagement der Mitglieder aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsplanung, Kunst und Pädagogik. Mit Lust am Experimentieren und ihrem Fachwissen haben sie die meisten Workshops selbst entwickelt.

JAS in Köln

Die beiden Kölner Architektinnen Anita Schepp und Christina Strunk sind seit 2006 aktiv dabei. Sie haben die Idee nach Köln gebracht und zusammen mit vielen neuen Mitstreitern etabliert. Aktuell läuft nun die Reihe „Kartonwelten“ in Bergisch Gladbach. Weitere Workshops sind schon im Programm.

Neue Workshops von JAS in Köln und Umgebung

Ab dem 25. Oktober findet eine Reihe von Workshops zum Thema „Kartonwelten“ in der Villa Zanders /Bergisch Gladbach statt. Hier werden bei der Umsetzung eigener Ideen zum Thema „ Einrichten-Leben in Karton“ der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Am Freitag 7.11. können Kinder In Köln bei „Raum + Raum = ?“ zwischen Baumraum und Weltraum ihren Lieblingsraum finden.

Und am 29. November werden im KAP Forum „Lichtergeheimnisse“ erforscht. Mit Hilfe der Kinder sucht der geheimnisvolle Schattenmann seinen Körper und begibt sich mit ihnen auf eine Reise durch die Welt von Licht und Schatten.

Je nach Angebot können Kinder und Jugendliche von 7-18Jahren an den Kursen teilnehmen.

Neue Aktivitäten von JAS in Köln und Umgebung

Wer noch mehr erfahren will sollte sich das Handout von der JAS Website herunter laden.

Ulrike Rohde

Die Autorin lebt und arbeitet als Architektin in Köln. Seit 2007 realisiert sie mit ‚archiscool köln‘ Architekturprojekte für Kinder.

Autos werden in blauen Seilbahnen über den Neumarkt transportiert. Fazit: mehr Platz für Fußgänger und Veranstaltungen.

Foto: Anja Schlamann

Stöckchen, Filz und Tannenzapfen – vieles kann helfen die Gedanken der Kinder in Modellen umzusetzen.

Foto: Anja Schlamann

Mit allen Sinnen und Pappkartons wird der Neumarkt erkundet.

Foto: Anja Schlamann

Eine Sehhilfe für den „schärferen Durchblick“

Foto: JAS

Der Offenbachplatz: ergrünt und mit sauberem Wasser.

Foto: JAS