Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Dynamische Bauten

Eine Entdeckungsreise durch die Fünfziger bietet die Ausstellung „DYNAMIK DER 50ER JAHRE, Architektur und Städtebau in Köln“.

Konsequenzen des Zweiten Weltkrieges

Der Zweite Weltkrieg beschreibe die tiefgreifendste Wandlung, die die Stadt in 2000 Jahren erlebt habe, so Bernd Streitberger, Schirmherr der Ausstellung und Dezernent für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln. Wie viele andere deutsche Städte auch, war Köln zu einem Großteil zerstört und der Wiederaufbau hat entscheidende Spuren hinterlassen.

Es galt ein ganzheitliches Konzept für den Wiederaufbau zu entwickeln, was sowohl einem städtebaulichen wie auch einem gestalterischen Anspruch genügen sollte.

Der Architekt Rudolf Schwarz erarbeitete einen Generalplan für Köln, der noch heute Grundlage der architektonischen und städtebaulichen Stadtstruktur ist. Wesentlich war für den Architekten, die „Seele“ der Stadt zu retten.

Architekturhaltung der 50er

Zusammen mit Studierenden der FH Köln erarbeiteten die beiden Privatdozentinnen Stefanie Lieb und Petra Sophia Zimmermann die Grundlagen für die Ausstellung „Dynamik der 50er Jahre“. Inspiriert durch die funktionale, geometrische Schlichtheit des „Neuen Bauens“ der zwanziger Jahre, gepaart mit Einflüssen aus den USA, Skandinavien und der Schweiz, entwickelte sich eine Architekturhaltung, die klare geometrische Grundrisse mit offenen Rasterfassaden hervorbrachte, die, Stefanie Lieb zufolge, die demokratische Haltung der Gesellschaft widerspiegeln sollte.

Besonders faszinierend ist der Blick, der in der Ausstellung auf die Detaillierung einzelner Gebäudebestandteile gelegt wird. Da seien zum Beispiel die auskragenden Schlittenlogen in der Oper von Wilhelm Riphahn, die monumentale Treppenanlage von Rudolf Schwarz im ehemaligen Wallraf-Richartz-Museum oder die Lampen- und Säulengestaltung von Theodor Teichen und Franz Löwenstein im Spanischen Bau zu nennen. Darüber hinaus erfolgt eine Auseinandersetzung mit Lichtarchitektur, wie sie das Blau-Gold-Haus von Wilhelm und Rudolf Koep repräsentiert und eine Analyse unterschiedlicher Fassadengestaltungen der damaligen Zeit, wie auch der Entwicklung der verschiedenen Treppenhäuser und –formen.

Präsentationsform

Das Bauen der 50er Jahre stand für Offenheit und ein heiteres Lebensgefühl, die Präsentation der Bilder, Pläne und Kurztexte lässt diesen Gedanken leider nur noch erahnen. Die in 24 Themengebiete unterteilte Ausstellung liefert keine grundlegenden neuen Einsichten in das bauliche Schaffen jener Zeit, dennoch lohnt sich ein Blick auf diese wichtige, noch immer wenig geschätzte Bauepoche, die in Köln entscheidende Spuren hinterlassen hat.

Öffentlicher Auftritt

Zu der Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog, herausgegeben im Michael Imhof Verlag, der in Buchhandlungen zu erwerben ist. Ergänzend zu den Inhalten, die im Spanischen Bau zu sehen sind, werden Interviews mit bedeutenden Zeitzeugen wie Gottfried Böhm, Hans Schilling, Erich Schneider-Wessling, Maria Schwarz und Ulrich Krings publiziert.

Die Ausstellung wurde in Form einer Lehrveranstaltung im Bereich Stadtbau- und Baugeschichte im Wintersemester 2007/2008 an der FH Köln durch Architekturstudierende und die Privatdozentinnen Stefanie Lieb und Petra Sophia Zimmermann erarbeitet.

„DYNAMIK DER 50ER JAHRE, Architektur und Städtebau in Köln“ ist noch bis zum 31. Oktober im Spanischen Bau zu sehen.

Franziska Tokarski
Redaktion A:Jugend

Ein eindrucksvolles Treppenhaus exemplarisch für die 50er – ein Motiv von Daniel Hubert, Architekturstudent der FH Köln.

1 Kommentar

Alles nur geklaut? Die beiden Damen haben Texte und Bilder von Studenten veröffentlicht ohne!diese namentlich auf Einladung, Plakat und Katalog zu erwähnen. Ein allgemeines Dankeswort soll alles verschleiern. Die A-Jugend weiß das und schweigt dazu!
Hacken Stramm vor KSP?