Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Hochschullandschaften

[d³] design talents bietet dem internationalen Designnachwuchs auf der Imm cologne 2007 eine große öffentliche Plattform.

[d³] design talents steht für 3 Bereiche der Nachwuchsförderung und setzt sich aus inspired by cologne dem, von der koelnmesse und dem Rat für Formgebung ausgelobten, Nachwuchswettbewerb,

NRG – dem neuen Forum für unabhängige Designer und Designstudios und dem Hochschulbereich future point zusammen.

future point 2007

Im Bereich des future point präsentieren Hochschulen und Ausbildungsstätten aus dem In- und Ausland die Inhalte ihrer Lehre und bietet Studierenden aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign die Möglichkeit mit internationalem Fachpublikum und Vertretern aus Industrie, Handwerk, Handel und Verbänden in Kontakt zu treten.

In jedem Jahr wird die Hochschullandschaft von einer der teilnehmenden Hochschulen gestaltet. 2007 war die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HFG) eingeladen, den future point und einen dazugehörigen meeting point zu planen.

Der Point of View, eine abstrahierte Topografie aus Kunststoffpaletten und einer Erschließung aus Gerüstbauelementen stellt in diesem Jahr den Zentralen Punkt des Talent-Bereichs dar. Er ermöglicht sowohl den Blick in die Zukunft, als auch den Blick in die Richtung, aus der man kommt. Auf seinem Weg zum höchsten Punkt des meeting points blickt der Besucher auf die ihn umgebende Designerlandschaft, um vom Gipfel aus das Panorama zu genießen. Zusätzlich kann er „seinen Fokus durch Fernrohre auf bisher noch nicht entdeckte Details richten.“

Der Bachelor-Studiengang Innenarchitektur der Hochschule für Technik Stuttgart serviert seine Entwürfe in Form von Menühäppchen auf einer reich gedeckten Tafel. In der angrenzenden, mit Arbeitsutensilien ausgestatteten Küche, die im übertragenen Sinne für die Hochschule als Werkstätte steht, informieren Studierende, als Kellner gekleidet, über die aktuellen Projekte der Hochschule. Durch klare Linien und eine strenge Farbgebung in einheitlichem Weiß steht in der Ideenküche der Blick auf das Wesentliche der Architektur im Vordergrund.

Als einen weiteren Teil der Hochschullandschaft ist die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe mit einer Präsentation ausgewählter Arbeiten vertreten. Ausgehend von den Überlegungen „Wie kann man heute noch Aufmerksamkeit erregen?“ und „Wie lässt sich Neugierde wecken“ findet der Besucher einen unaufdringlichen, mit weiß bedruckten Malerplanen abgedeckten und einer Bausstelle nachempfundenen Stand vor, der nur schemenhaft verborgene Entwürfe erahnen lässt. Wessen Neugierde geweckt ist, der wird sich auf Entdeckungsreise begeben und Stück für Stück Ausstellungobjekt für Ausstellungsobjekt erkunden. Wem dies nicht taugt oder wer sich nicht traut, der wird – Sorry – weitergehen.

Der Fantastische Raum der Fachhochschule Coburg erlaubt die Flucht in die Stille und entreißt den Besucher dem hektischen Messebetrieb. Fünf aufgespannte Stoffflächen, die von außen und innen mit festgenähten Stoffstreifen bedeckt sind, bilden die Hülle für einen begehbaren Würfel. Die Projektionen im Inneren brechen die geometrische Gestalt des Raumes auf und machen den Besuch des Messestandes zu einer beinahe meditativen Erfahrung. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die schalldämmenden Wände und den spiegelnden Boden, der die beruhigende Farbe der Medieninstallation reflektiert. Einen Einblick in die Lehre bieten die ausgestellten Raumstudien des ersten Semesters. Zweckentfremde Materialien drapiert zu filigranen, faszinierenden und auch amüsanten Raumskulpturen zeigen die unkonventionellen Ideen, die in den Köpfen des Nachwuchses schlummern.

Die Studierenden der Burg Giebichstein, Hochschule für Kunst und Design Halle betreiben in der Fußgängerzone in Halle ein kleines Ladenlokal zum Verkauf kleiner seriell hergestellter (Design)-Produkte. Im Rahmen eines Semesterprojektes der Fachgebiete Industrie Design und Innenarchitektur entstanden, präsentiert sich auf dem future point 2007 dem Besucher nun die mobile Variante des Burgshops. Wie mit wenig Mitteln und verblüffend einfach, eine gute Verkaufsflächengestaltung aussehen kann zeigt sich hier und lässt sich beim Stöbern genauer unter die Lupe nehmen.

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Vielem, das es zu entdecken gilt. Wie bereits in den vorangegangen Jahren zeigen der future point 2007 und die [d³] design talents erfrischende, anregende und außergewöhnliche Ideen, die ohne diese Ergänzung und Nachwuchsförderung der imm cologne so geballt wohl nicht zu erleben wäre.

[d³] design talents auf der imm cologne

Halle 1

15.1. – 21.1.2007,

Montag bis Samstag 10-19 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr

Eintritt:

Tageskarte 5 Euro

Kombiticket (imm cologne/design talents) 11 Euro

Mit einer imm cologne Fachbesucherkarte ist der Eintritt frei

Julia Burtscheidt / Kathrin Seifert
Redaktion A:Jugend

point of view1

point of view2

Die amorphe Landschaft des ‚Point of View‘ der [d³]design talents 2007

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Menühäppchen aus der ‚Ideenküche‘ der Technischen Hochschule Stuttgart

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‚Sorry‘, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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‚Der Fantastische Raum‘ der Fachhochschule Coburg

burgshop

Burgshop der Burg Giebichstein Hochschule für Kunst und Design Halle

1 Kommentar

hm warum war denn die fh köln als ausrichter des letztjährigen futurepoints nicht vertreten ?