Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Sprungbrett in die ausländischen Hochschullandschaften

Das Internationale Büro der FH Köln betreut die Studierenden der Fakultät Architektur, die ein Semester im Ausland studieren möchten.

Auslandssemester kommen bei deutschen Studierenden immer mehr in Mode, meldet der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD). 2004 haben 18.482 deutsche Studenten an Hochschulen rund um den Globus studiert – fast 2.000 oder zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Netzwerk und Kontakte ins Ausland zu knüpfen, eine Fremdsprache zu lernen oder einfach nur den Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen; die Gründe für ein Auslandssemester sind vielfältig.

Der Blick über den Tellerrand hinaus

Gerade Architekturstudenten erweitern durch die Erkundung fremder Städte und die Entwurfsbearbeitung in einem anderen kulturellen Kontext ihren fachlichen Horizont. Auch an der FH Köln steigen die Studierendenzahlen und das liegt nicht zuletzt an der neuen Besetzung des Internationalen Büros. Martina Schulz, Redakteurin der A:Jugend besuchte das Internationale Büro der FH Köln, Fakultät Architektur, begleitete die Organisatoren bei ihrer Arbeit und sprach mit Studierenden über ihre Auslandserfahrungen.

Lena Piontek arbeitet für das Internationale Büro an der FH Köln seit März 2004 und betreut Studierenden der Fakultät für Architektur, um wie sie sagt: „Menschen zu motivieren Erfahrungen in einem anderen Land zu sammeln“. Nach ihrer eigenen einjährigen Weltreise übernahm sie die Leitung des Internationalen Büros. Somit kam sie zurück an die FH Köln, an der sie zuvor ihr Architekturstudium abgeschlossen hatte. Zusammen mit zwei Tutoren baute sie das Büro komplett neu auf und organisierte eine gut funktionierende Austauschstruktur.

Kompass durch den Antragsdschungel

Die Ziele und das Aufgabenfeld des Internationalen Büros sind breit gefächert. Es berät, informiert und gestaltet Projekte rund um das Thema Auslandssemester. Die Europäische Union bietet eine Reihe von Förderprogrammen zur Hochschulzusammenarbeit und zur Intensivierung der Mobilität von Studierenden. Der Kölner Schwerpunkt liegt auf dem europäischen Austauschprogramm Erasmus. Die Kooperationen zu den Partnerhochschulen werden gepflegt und der Austausch mit den Studierenden ganz konkret organisiert und betreut.

Die Abstimmung der Studienfächer und deren Anerkennung stellen bisher eine der größten Herausforderungen dar. Durch die oft diffusen oder gänzlich fehlenden Beschreibungen eines Fächerkataloges ist die Übertragung der Leistungen bisher sehr problematisch. Der Umfang eines Seminars ist schwer zu kategorisieren, da an vielen Hochschulen das einheitliche Bewertungssystem durch ETCS-Punkte noch nicht eingeführt ist. Aus diesem Grund betreut jeweils ein Professor ein Land mit deren Universität, um die Studierenden zu beraten. Seit dem letzten Jahr wird an „learning agreements“ gearbeitet um die im Ausland erbrachte Leistung anzuerkennen.

Strategien und Konzepte

Durch das Engagement von Lena Piontek haben einige Studierenden sogar die Chance bekommen, außerhalb von Europa zu studieren, z.B. in Mexiko und Australien. Ein solches außereuropäisches Auslandssemester war bisher durch die fehlende finanzielle Unterstützung meist unmöglich. Mittlerweile erlassen einige Gasthochschule sogar die Studiengebühren.

Gemeinsam mit den neuen Tutorinnen Stephanie Ludwig und Kerstin Scheuch werden darüber hinaus Infoveranstaltungen, Vorträge und Ausstellungen organisiert. Auch hat sich mittlerweile die sogenannte „m²-Ausstellung“ etabliert. Auf einer Fläche von 1 x 1 Meter dokumentieren die „Outgoings“ ihre Auslandserfahrung, wie sie ihr Semester in Köln erlebt haben zeigen die „Incomings“. Die Infoveranstaltungen ziehen sich durch das Semester und thematisieren jeweils die Universität eines Landes.

Durch die Initiative des internationalen Teams konnte die Anzahl der Partnerhochschulen schon fast verdoppelt werden und immer mehr Studierende nutzen die Chance, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Lena Piontek hofft durch ihre Arbeit „den offenen Umgang miteinander und eine tolerante Arbeitsatmosphäre zu unterstützen“.

Voraussetzung für ein Auslandssemester ist das abgeschlossene Grundstudium. Darüber hinaus müssen die Studierenden über sprachliche Kenntnisse verfügen, so dass sie dem Unterricht folgen können. In einem Kolloquium hat der Interessent zunächst die Möglichkeit, Arbeitsproben zu präsentieren und seine Beweggründe für den Austausch zu schildern.

Die Partnerhochschulen sind auf der Internetseite der FH Köln zu finden.

Die Bewerbungsfrist für das kommende Wintersemester ist der 30.September 2006. Sprechstunde von Lena Piontek: Mittwochs von 10.30.bis 12.00 Uhr.

Martina Schulz

Redaktion A:Jugend

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