Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

KonsumGutKunst

Studenten brauchen geräumige Taschen – haben aber leider immer Geldsorgen. Den Damen und Herren konnte geholfen werden !

Gemeinsam mit der Firma logstoff.com, einem Pfälzer Hersteller hochwertigen Transport-Equipments, veranstaltete das „Institut für Gestaltung“ der Fachhochschule Köln unter Leitung von Prof. Jochen Siegemund das urban picnic cologne: „Die Idee ist es, einen Ort der Kommunikation und Begegnung zu initiieren und zu gestalten. Dieses Ziel wird durch eine interaktive Promotion-Kampagne mit einem anschließenden Event erreicht.“

Als Veranstaltungsort wählten die Beteiligten die bei jungen Christen weltbekannten Poller Wiesen. Um auf dem weitläufigen Gelände gut wahrgenommen zu werden und um zugleich einen Mittelpunkt für das urbane Picknick zu schaffen, entwarfen drei Architekturstudenten eine über acht Meter hohe Installation aus fünf Kilometern Holzlatten und 5.000 Kabelbindern.

Zusätzlichen Lockstoff für potenzielle Teilnehmer verströmten die von logstoff.com zur Verfügung gestellten 1.200 Taschen innerhalb und an der floralen Skulptur. Der Abgabepreis von 10 € bedeutete für den wirtschaftlich denkenden Konsumenten eine Ersparnis von bis zu 55 €, für die darbende Fachhochschule hingegen stellt er nun einen Quell zusätzlicher Finanzmittel etwa zum Erwerb neuer Computer dar.

Corporate Architecture

Zugleich allerdings möchte das „Institut für Gestaltung“ mit Aktionen wie dem Taschen-Picknick auch auf das Alleinstellungsmerkmal seiner Lehre hinweisen: die besondere Kompetenz nämlich im Bereich von Leichtbau und Temporärem Bauen. Schließlich sammelt man seit Jahren wertvolle Erfahrungen etwa durch die Gestaltung der studentischen Ausstellungsfläche der Möbelmesse. Zudem finanziert die Kölnmesse eine Honorarprofessur an der Hochschule.

Ab dem Wintersemester 2006/2007 soll die Wissensvermittlung auf diesem Gebiet dann noch weiter ausgebaut werden. Der neue Masterstudiengang „Corporate Architecture“ wird Themen wie Design, Event sowie Kommunikation für Unternehmen in seinen Lehrveranstaltungen zusammenführen und den Blick der angehenden Architekten für noch brachliegende Tätigkeitsfelder schärfen.

Daß der Lehrkörper beim Marketing der eigenen Hochschule bereits erfolgreich ist, zeigt das aktuelle Beispiel: schließlich ist der Taschenhersteller für seine europaweit durchgeführte Aktion „KonsumGutKunst“ auf die FH Köln allein durch deren zahlreiche Aktivitäten in diesem Bereich aufmerksam geworden.

Ulrich Grützner

logstoff 2

‚bring picnic utensilien und eine spende von 10 euro mit und du bist dabei…‘

logstoff 3

‚Kreative inszenieren das Spannungsfeld zwischen Konsum und Kunst.‘

logstoff 4

Die Taschenmarke baut mit ihrer Aktion ‚eine Brücke zwischen den Polen Freiheit und Einmaligkeit versus Kommerz und Serie‘.

8 Kommentare

Da war doch was? Siehe:

/pages/de/home/aktuell/620.htm

„Ein guter Architekt, ist auch immer ein guter Dieb“ 🙂 Kopieren erlaubt, aber schlechte Kopien… na ja.

Wo sind eure Ideen und eure Kreativität geblieben?

scheint, als ob den jungen Kreativen rund um Prof. Jochen Siegemund die Ideen ausgehen, oder??? Habe ich so etwas vor ein paar Jahren nicht schon mal und viel besser gesehen (und zwar wiederum unter der „Leitung“ von genau jenem Professor).

wär ja nicht schlecht, wenn die kritik nicht anonym käme…oder hat der schreiber was zu befürchten?

vor allem ein funktionierender link wäre ja mal interessant gewesen. anonym kann jeder kritik üben. man sollte doch zu seiner meinung stehen …

Wie wär´s, wenn ihr – statt euch über Anonymität und fehlenden Links zu beschweren, an einer Diskussion beteiligt…? Eben dazu ist doch dieses Forum da, und zwar unabhängig davon ob man anonym seine Meinung vertritt, oder nicht!

Wow…hier geht es ja echt heiß her…

jetzt mal unabhängig davon, ob dieses Projekt abgekupfert wurde, oder nicht (da braucht man ja nicht drüber diskutieren):

man muss doch den Studenten zumindest die Initiative und letztlich die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes löblich anerkennen. Außerdem können diejenigen, die die „Lattenhöhle“ entworfen haben doch stolz sein, dass sie offensichtlich nicht in Vergessenheit geraten ist…