Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Urbane Zäsuren

Gemeinsame Aktion der Landesinitiative StadtBauKultur und nordrhein-westfälischer Kunstvereine zum Thema Leerstand und Brachen in unseren Städten

Von Ahlen bis Düsseldorf beschäftigen sich insgesamt 12 Kunstvereine mit dem Thema Baukultur und Stadtentwicklung. Unter dem Titel „Kunst trifft Stadt“ präsentiert die nordrhein-westfälische Landesinitiative StadtBauKultur zum zweiten Mal ein anspruchsvolles Jahresprogramm.

Die Diskussion um Kunst in der Stadt erlebt seit einiger Zeit eine neue Blüte. Künstlerische Interventionen im urbanen Kontext – seien sie temporär oder auf Dauer angelegt – gehören mittlerweile zum Alltagsgeschäft von Kunstschaffenden und –ausstellenden. Zahlreiche Projekte verdeutlichen, dass Künstler uns einen neuen Blick auf unsere Stadtteile, öffentlichen Räume und auch auf einzelne Gebäude eröffnen können. Gerade in den Kunstvereinen Nordrhein-Westfalens entstehen immer wieder Anlässe, über das Mögliche, das Nichtgedachte und das Ungewöhnliche in der Stadt zu reflektieren. Ihre Projekte und Inszenierungen schaffen neue Plattformen für die Diskussion über Architektur und Stadtentwicklung.

Aktuelle Herausforderungen der Stadtplanung

Dieses Potenzial und Engagement für die Stadt wird erneut von der Initiative StadtBauKultur Nordrhein-Westfalen aufgegriffen. Die gemeinsam mit Kunstvereinen aus NRW initiierte Veranstaltungsreihe steht im Gegensatz zum letzten Jahr unter einem konkreten Thema. Für das Jahresprogramm 2005 wurde ein Wettbewerb ausgelobt, der gleichzeitig auch eine inhaltliche Richtung vorgibt.

Der Titel: „Urbane Zäsuren. Leestand und Brachen in unseren Städten.“ nimmt das Phänomen der „schrumpfenden Städte“ auf. Leerstände und Brachen symbolisieren eine der großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen aber auch kulturellen Herausforderungen für die Zukunft. Tenor aller Veranstaltungen soll dabei die Einbindung der Bürger in die Diskussion um die Nutzung leer stehender Gebäude und die Verwandlung innerstädtischer Brachen sein, ohne kreative Lösungen und die Auseinandersetzung im künstlerischen Freiraum aus dem Blickwinkel zu verlieren.

Stadtbaukultur im Blick der Kunstvereine

„Kunst trifft Stadt“ vereint unter einem Dach Stadterkundungen, Diskussionsveranstaltungen und Ausstellungsprojekte und ist damit ein Appell zur Auseinandersetzung mit dem lebendigen Kulturraum Stadt. Im Zeitraum zwischen dem 29. April und dem 29. Oktober laden die Kunstvereine ein, ihre Stadt unter die Lupe zu nehmen. In zwölf NRW-Städten werden mehr als ein Dutzend Veranstaltungen angeboten. Das Angebot reicht von der Einladung zu einem Survival Camp (Düsseldorf) bis hin zur Stadteilgestaltung in platzierten KreativBoxen (Gelsenkirchen).

Durch die erste Veranstaltungsreihe von „Kunst trifft Stadt“ spazierten mehr als 800 Besucher und entdeckten dabei Stadt mit neuem Blick. „Kunst trifft Stadt 2004“ dokumentiert diese erste Veranstaltungsreihe.

Weitere Informationen und das aktuelle Jahresprogramm finden Sie unter Kunst trifft Stadt 2005.

Barbara Schlei
Redaktion

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© Thomas Serres