Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Go Play! – Kartografie des Alltags

Projekt im Rahmen der Ausstellung Play! im Düsseldorfer Stadtmuseum

Im Kinderzimmer ist immer etwas los. Auch hier, im Zentrum der Ausstellung Play!, wo der Düsseldorfer Künstler Hans-Peter Feldmann ein reales Kinderzimmer aufgebaut hat, wird es schon einmal laut und unordentlich. Auf diese Weise bildet es auch einen Mittelpunkt vor allem für die jungen Besucher der Ausstellung. Hier wird exemplarisch umgesetzt, was in den weiteren Ausstellungsbeiträgen und künstlerischen Projekten dieser Ausstellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln dokumentiert und hinterfragt wird: die spielerische Aneignung von Raum durch Kinder.

Wie sehen und erkunden Kinder ihre Stadt?

Wie das kindliche Erleben von urbanen Räumen uns vielleicht ungewohnte Perspektiven der zeitgenössischen Stadt aufzeigen kann, haben Studenten der Bergischen Universität Wuppertal in einem Entwurfsseminar untersucht. Vor dem Hintergrund, dass sich die Stadt nicht mehr mit den traditionellen Begriffen planerischen Vokabulars beschreiben lässt, hat sich ein Team von Architekten, Planern und Studenten unter der Leitung von Bernd Kniess dem kindlichen Blick auf die Stadt gewidmet, um dem radikal neuen Verhältnis von Mensch und Stadt, seiner Wahrnehmung und Aneignung von urbanen Räumen und Zwischenräumen näher zu kommen.

In Anlehnung an stadträumliche Praktiken der Sechziger und Siebziger Jahre wurden die täglichen Wege von Kindern in verschiedenen Altersstufen kartiert, Tagebücher in zeichnerischer Form geführt, Videoaufzeichnungen erstellt und Interviews geführt. Mit Go Play! ist so eine von vielen ungewohnten und doch alltäglichen Stadtbildern entstanden, wie sie in den herkömmlichen Stadtplanungskonzepten bisher noch sehr zögerlich ihren Platz finden.

Die kindliche Stadt

Die Ergebnisse dieser persönlichen Sichtweisen wurden in der Ausstellung der analytischen und statistischen Kartierung verschiedener Stadtteile gegenübergestellt und kontinuierlich um die aktuellen Ergebnisse erweitert. So findet der Besucher in einer Installation flexibel zu bespielende Arbeitsmöbel die unterschiedliche Schritte dieser Untersuchung dokumentieren und kann sich beispielhaft durch eine kindliche Stadt hören, sehen und spielen.

Neben den ganz privaten Aufzeichnungen der Kinder zeigt die Ausstellung Play! Objekte, Spielsachen und Bilder aus der ständigen Sammlung des Museums. Sie ist noch bis zum 29. Mai im Düsseldorfer Stadtmuseum zu sehen. Zahlreiche Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge, Führungen, Theater und Film runden das Thema ‚Kinder in der Stadt‘ ab.

Weitere Infos: Stadtmuseum Düsseldorf

Als Anregung seien hier schon einmal einige Termine genannt:

April: Filmwochenende Film-Stadt-Spiel-Raum von Freitag, den 22. 04.05 bis Sonntag, den 24.04.05 mit folgenden Filmen: Ali Zaoua, Mon Oncle, Der rote Ballon, In Amerika, Wasp, Kriegerin des Lichts, Metin, Rosi und die große Stadt.

Mai: Ein einwöchiger Workshop einer Tanzperformance mit Kindern unter der Leitung von Ellen Meijer und Hans van den Broeck mündet in einer Aufführung im Düsseldorfer Hauptbahnhof am 7.Mai 2005, die Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

Zum gleichen Thema:

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In Mitten der Ausstellung: das Kinderzimmer

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Die Ausstellung PLAY! ist noch bis zum 16. Mai 2005 im Düsseldorfer Stadtmuseum, Berger Allee 2, zu sehen