Während des plan03 bevölkerten plötzlich geheimnisvolle Zeichen, so genannte Mystikone, den Straßenverlauf der „Via Sacra“ und spezielle Kirchbänke, auch BenchMarks genannt, besetzten exponierte Stellen des Kölner Straßengeflechts. Wie sind diese Zeichen zu deuten und woher kamen sie?
Ein kurzer Projektbericht:
Mystikone
Herausgelöst aus der Struktur des Stadtplans fungieren die Mystikone als unautoritäres Wegleitsystem der Via Sacra. Entlang des Hauptwegs begleiten sie den Besucher und erleichtern durch ihre weithin sichtbare Präsenz in den Schaufenstern der anliegenden Geschäfte die Orientierung. Abseits des eigentlichen Wegs definieren sie als Bodenmarkierung das jeweilige Gravitationsfeld der angrenzenden Kirche. Unterschiedliche Größen weisen auf den Grat der Entfernung zur eigentlichen Via Sacra hin.
BenchMarks
Die BenchMarks ergänzen das durch die Mystikone initiierte Wegleitsystem der Via Sacra.
Sie lassen sich an den Übergängen der einzelnen Gravitationsfelder finden und laden zu einer Rast entlang des Wegs ein. Die Bänke haben ihre ursprünglichen Herbergen (die jeweiligen Kirchen) verlassen und präsentieren sich nunmehr im öffentlichen Raum. Die Gestaltung der Bank reflektiert diesen Umstand durch die Verwendung sakraler und urbaner Zitate. Die ausufernden Schatten der jeweiligen Bank richten sich in zwei Richtungen auf die entsprechend nächsten Kirchen und helfen somit bei der Orientierung entlang der Via Sacra.
Die Grundlage der Konzeption beruht auf Projektergebnissen, die von Designstudierenden der Köln International School of Design (KISD) unter der Leitung von Prof. Heidkamp im Sommersemester erarbeitet wurden. Die von den Initiatoren des plan03 und dem BDA mit der Umsetzung eines Wegleitsystems beauftragte Kölner Designgruppe „Maßnahmen“ zeichnete sich für die finale Umsetzung verantwortlich.
Post plan03
Nach der plan03-Woche und dem regen Zuspruch zahlreicher Besucher, sind nun weitere Maßnahmen geplant. Eine speziell auf die Anforderungen des öffentlichen Raums ausgelegte Gestaltungsvariante der BenchMark aus Metall soll zukünftig die Perspektive des sakralen Stadtmobiliars aufzeigen. Es wird abzuwarten sein, ob die Stadt Köln den sakralen Weg nicht als reinen Testballon gesehen hat, sondern auch langfristig touristische Aktivitäten in dieser
Richtung forcieren möchte. Die Designgruppe Maßnahmen ist daran weiterhin interessiert.
Die zum plan03 vorgestellten BenchMarks können nun auch käuflich erworben werden.
Bei Interesse an den Holzkirchenbänken oder weiteren Informationen: question@massnahmen.com
Mit Dank an die Unterstützer:
– Commerzbank Köln
– Kryptonite
Matthias Eylers
Designgruppe Maßnahmen
Mauritiussteinweg
St. Ursula
St. Pantaleon
St. Kunibert
2 Kommentare
Ich war anlässlich der Plan 03 in Köln und habe die Kirchenbänke auf den Straßen Kölns zunächst nicht verstanden. Nachdem ich ein Veranstaltungsheft ergattert hatte wurde mir jedoch einiges klar. Die versteckten Zeichen, die an allen Ecken auftauchten und durch die Bänke ergänzt wurden haben mich super entlang der Route geführt. Ich habe dadurch viel Neues an meine alten Heimatstadt entdecken können. ein gelungener Auftritt.
Ich habe gerne auf den Benchmarks gesessen und dem lebhaften treiben z.B. auf der Eigelsteinkreuzung und der Ehrenstraße zugesehen. Es war für mich, als nicht religiöser Mensch, eine neue Erfahrung. Ich möchte den Machern und der Kirche in Köln für gratulieren!