Am 21. Juni 2010 war es endlich soweit. Nach einer Bürgerbeteiligung im Jahre 2006 und dem vom Landschaftsarchitekturbüro „Planorama“ gewonnenen Wettbewerb 2008, konnte jetzt mit dem Spatenstich der Rheinboulevard eröffnet werden.
Mit dabei: Landesbauminister Lutz Lienenkämper, Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar und Oberbürgermeister Jürgen Roters. „Der RheinBoulevard ist ein qualitätvolles Rückgrat im öffentlichen Raum. Das ist ein schöner Tag für Köln und die Region“, so der Minister in Köln Nachrichten. 2012 soll das Vorzeigeprojekt der Regionale 2010 fertig gestellt sein.
Die Bauarbeiten …
… beginnen mit dem Abtrag des ehemaligen Bahndamms. Parallel dazu wird ein provisorischer Hochwasserschutz errichtet. Bereits im Februar waren 32 Bäume des kleinen Parks seitlich vom ehemaligen Lufthansa-Hochhaus gefällt worden. Die bei den Deutzern beliebte Grünfläche, zu der auch ein Spielplatz und das Reiterstandbild des „Deutzer Kürassiers“ gehören, muss für das Bauprojekt „Rheinboulevard“ weichen.
Die Planungen …
… sehen eine rund einen halben Kilometer breite Freitreppe zum Rhein vor. Der frühere Oberbürgermeister Fritz Schramma verglich sie mit einem Theater, „auf der anderen Rheinseite ist die Szene, da passiert etwas“ (koelnarchitektur, 07.09.2007). Genauso ist die markante Treppe jedoch auch vom Rheingarten aus zu sehen und soll die „Zuschauer“ auf die „Schäl Sick“ locken. Als Alleinstellungsmerkmal des Entwurfes sticht die Sportfeldmarkierung der Deutzer Werft hervor. Das Areal zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke soll künftig nicht nur als Festwiese genutzt werden, sondern den Deutzern als attraktiver Naherholungsraum dienen, mit Schotterwiese und mobilen Sportelementen.
Welche Veränderungen gibt es seit der Wettbewerbsentscheidung?
Finanziell hat sich einiges getan: So haben sich die Baukosten aufgrund von Planänderungen und zusätzlicher Anforderungen an den Hochwasserschutz gegenüber den ursprünglichen Planungen deutlich erhöht. Nach derzeitigem Planungsstand soll das Projekt insgesamt rund 18 Millionen Euro kosten. 80 Prozent der Investitionskosten sollen als Zuschüsse in das Vorhaben fließen. Dafür wird Köln aber laut Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer der Regionale 2010 ein neues „Klingelschild“ erhalten.
Und auch baulich wird es kleine Abweichungen zum Wettbewerbsbeitrag geben.
Gerd Holzwarth, Verantwortlicher Öffentlichkeitsarbeit von Planorama Landschaftsarchitektur erläutert: „Das Grundkonzept ist seit dem Wettbewerb stabil geblieben, aber kleine Veränderungen blieben nicht aus.“ So erhält die große Freitreppe nun doch ein Geländer als Abschluss zum Wasser. Dafür fallen die Geländer an den Bastionen weg und Mauerabschlüsse treten an deren Stelle. Eine weitere Neuigkeit: An der Rampe Nord wird nun auch behindertengerecht mit einer Rampe angebunden, so dass beide Seiten behindertengerecht erschlossen werden.
Natalie Bräuninger
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