Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Sichtfeldanalyse

Methodik und Instrumente

Zur Erstellung der Sichtfeldanalyse wurden in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt Köln acht stadtbildrelevante Betrachtungsstandorte, zwei davon außerha…

Methodik und Instrumente

Zur Erstellung der Sichtfeldanalyse wurden in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt Köln acht stadtbildrelevante Betrachtungsstandorte, zwei davon außerhalb des Stadtgebiets, mit Blickbezug zum Dom und zur geplanten Hochhausgruppe am ´ICE-Terminal´ ausgewählt. Von diesen Betrachtungspunkten aus werden digitale Fotographien der einzelnen Sichtfelder erstellt. Diese werden mittels des ´3D-Stadtmodells-Köln´ einschließlich der geplanten Objekte, anhand der Koordinaten der Betrachtungs- und Objektstandorte sowie den Kameraeinstellungen im Computer nachgestellt. Die so entstandenen ´3D- Konstruktionen´ werden mit den ´Digitalfotographien´ überlagert, um ´Bildmontagen´ von den Sichtfeldern zu erstellen. Abschließend werden die simulierten Planungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen im Stadtraum anhand dafür definierter Kriterien bewertet.

Instrument – 3D Stadtmodell

Die vorliegende Untersuchung basiert auf dem Einsatz eines fragmentarischen digitalen ´3D-Stadtmodells-Köln´. Dieses neue Instrument wurde auf der Basis aktueller digitaler Daten des Vermessungsamtes Köln´ durch ´v-cube´ aus Aachen bis zur Einsatzreife entwickelt. Die Verfasser hatten dieses Instrument im Rahmen eines Pilotprojektes für die Landeshauptstadt München, einer Sichtfeldanalyse mit vergleichbarer Aufgabenstellung, erstmals angewendet und eine geeignete Methodik für seinen Einsatz entwickelt. Die bisherige Konstruktionsmethode perspektivischer, stadträumlicher Darstellungen wird nun durch ein ´objektives technisches Instrument´ ersetzt, das ein hohes Maß an Präzision und Neutralität ermöglicht. Das 3DStadtmodell beinhaltet das ´Digitale Geländemodell´ (DGM) und das ´Blockmodell´ (Gebäudegrundkörper ohne Dach) mit Gebäudehöhen bis zur Traufkante.

Aufgrund der riesigen Datenmenge eines gesamtstädtischen ´Blockmodells´ werden für die Bearbeitung gezielt Teilbereiche des Kölner Stadtgebietes verwendet. Diese Ausschnitte umfassen die Betrachtungs- und Objektstandorte mit ausreichend dimensionierten Umgriffen, sowie das Umfeld stadtbildprägender Referenzobjekte. Jedes Sichtfeld wird auf zwei Seiten dargestellt, dokumentiert und analysiert.

Auf der linken Seite erscheinen seine Kenndaten, die Einstellwerte der Digitalkamera und die graphische Darstellung der Position des Betrachtungsstandortes im Stadtgebiet. Auf der rechten Seite werden durch die bildliche Gegenüberstellung des Ist-Zustands des jeweiligen Sichtfeldes und des Ergebnisses der dreidimensionalen Simulation des Planungs-Zustands dessen Auswirkungen sichtbar gemacht. Die ´3D-Konsruktion´ zeigt den Zwischenschritt, die im Computer nachgestellte Situation des Sichtfelds, in welche die geplanten Hochhäuser integriert sind.

Hochausstandorte und Bebauungskonzepte

Im Fokus der Untersuchungen steht die Frage nach der Stadtbildverträglichkeit der geplanten Hochhäuser im Umfeld des ´ICE-Terminal Köln-Deutz / Messe´. Um die Wirkung dieser Objekte in einem gesamtstädtischen Zusammenhang zu bewerten werden neben den zur Zeitebenfalls im Planungsprozess befindlichen Projekten am ´Rheinauhafen´ und auf dem ehemaligen ´CFK-Gelände´ auch die im ´Hochhauskonzept Köln 2003´ von der Stadtplanung ausgewiesenen potenziellen Hochhausstandorte ´Mülheimer Hafen´ und ´Deutzer Hafen´ in die Gesamtbewertung miteinbezogen.

Die Bildmontagen erhielten vor der Überlagerung mit der Fotographie eine durch ´rendering´ hergestellte Oberfläche. Dieses simulierte Erscheinungsbild entspricht jedoch noch keiner Fassadengestaltung und ist als neutrale strukturelle Qualität zu betrachten. Sie dient dazu, eine glaubhafte baukörperliche Präsenz der geplanten Objekte zu erzeugen, da zum Zeitpunkt dieser Untersuchung von den meisten Projekten lediglich die baukörperlichen Dimensionen und Positionen vorlagen.

weitere Ausschnitte aus der Stadtbildverträglichkeitsstudie:

Anlass und Ziele

Hochhausstandorte und Eckdaten



Aufbau und Vorgehensweise



Betrachtungsstandorte



Bewertungen

Zusammenfassung und Empfehlungen

svu 21

Ausschnitt aus der 3D-Simulation des

Betrachtungsstandortes ´K-06 Zoobrücke´

Daten- und Kartengrundlage:

Stadtplanungsamt / Vermessungsamt Köln,

v-cube / Aachen

Quelle:

peter eisenlauer, architekt / münchen

maier+neuberger, architekten / münchen